Nachdem wir die raue Schönheit
der Insel Nuku Hiva mit ihren archäologischen Stätten nebst ihren
zahlreichen Tikis und ihren angenehmeren vertretbaren nördlichen
Ankerplätzen genossen hatten, waren wir froh, Taiohae zu verlassen,
um die anderen Marquesas-Inseln Ua Pou, Ua Huku, Hiva Oa, Tahuata und
Fatu Hiva.
Während wir die Stadt und die Leute von Taiohae sehr
genossen haben, ist der Ankerplatz unserer Meinung nach schrecklich.
Die Dünung des Pazifischen Ozeans, die ihren Weg in die Bucht
findet, verursacht in Kombination mit den Fallwinden der hohen Gipfel
der Insel einen unvorhersehbaren Schwell, der Getränke verschüttet
und das Kochen zu einer unangenehmen Aufgabe macht. Darüber hinaus
werden Dinghy-transfers und -landungen riskant. Beiboote, auch
unseres, wurden durch den Wellengang gegen die Betonkaimauer
beschädigt. Strandlandungen waren etwas besser, obwohl man der
Gefahr des Kenterns in der Brandung mit den allgegenwärtigen Haien
trotzen musste. Ich habe beim Rudern zum Strand versehentlich Haie
mit unseren Ruderblättern getroffen. Die Haie schienen nicht
aggressiv oder wütend zu sein, wenn sie von meinem Ruder geschlagen
wurden.
Ein weiteres Problem besteht
darin, dass die ständige Änderung der Position eines Bootes zum
Wellengang dazu führt, dass sich Ankerketten verheddern, ihre
Reichweite verkürzen oder ihre Anker herausziehen. Ein langfristig
unbeaufsichtigtes Boot schleifte seinen Anker, trieb an Land und
zerschellte an den Felsen. Die lokale Behörde zerlegte das Wrack und
brachte es zur Deponie. Hier die
unglückliche Yacht an Land; Beachten Sie das Rollen der Yacht im
Vordergrund.
Taiko schleifte zweimal mit einer
verhedderten Ankerkette, während wir hier waren. Zum Glück war
jedes Mal jemand an Bord, sonst hätten wir vielleicht das gleiche
Schicksal erlitten.
Vor
unserer Ankunft in Französisch Polynesien wurden wir von den
Behörden aufgefordert, in Nuku Hiva, der westlichsten Insel, der
Marquesas einzuchecken, was bedeutete, dass die Besuche zu den
anderen Inseln der Gruppe ein Segeln gegen die südöstlichen
Passatwinde erforderte. Glücklicherweise hatten die Passatwinde zu
dieser Zeit mehr östliche Tendenz und dies erlaubte uns, den größten
Teil jeder Passage von Insel zu Insel mit nur einer Wende zu machen,
vielleicht mit ein oder zwei Stunden Motorsegeln bei der Ankunft der
nächsten Insel. Wir ziehen es vor, „Hart am Wind“ Passagen von
mehr als 30 sm über Nacht zu machen, um sicherzustellen, dass wir
bei Tageslicht an einem uns unbekannten Ort ankommen.
Bei
unseren ersten Passage mit einem etwas östlich von Süden segelnd
Kurs, hatten wir einen angenehmen Segeltag bei Sonnenschein von
Taiohae zur Insel Ua Pou. Als wir in Hakahetau vor Anker gingen,
genossen wir drei Tage lang den Komfort an Bord, einfache Landungen
mit dem Beiboot und eine Gemeinschaft mitten im Festival. In ganz
Polynesien wird 2 Wochen lang der französische Bastille Tag 14. Juli
gefeiert.
Landschaft von Ua Pou
Vor
zwanzig Jahren hatte Renate hier die Bekanntschaft eines
ausgewanderten Deutschen gemacht, der eine hochrangige Ua Pou-Frau
geheiratet hatte. Sie wollte die Bekanntschaft erneuern. In der
Zwischenzeit hatte Manfred sich als „Manfred Schokomann“ neu
erfunden, indem er aus Kakao, den er in der Beständigkeit seiner
geliebten Buschverstecks anbaut, ausgezeichnete Schokolade
herstellte. Ein Besuch bei Manfred war unsere erste Aktivität an
Land. Es war eine angenehme Wanderung auf einer 4WD-Strecke durch den
Busch zu Manfreds schönem, netzunabhängigen Zuhause. Umringt von
vielen Katzen, Hunden und Hühnern wurde der Nachmittag in deutscher
Konversation verbracht, während häufige Schokoladenproben verkostet
wurden. Renate war froh, wieder ununterbrochen Deutsch zu sprechen;
mir fällt es immer noch schwer, auf Deutsch viel zur Konversation
beizutragen. Nachdem wir relativ viel Schokolade eingekauft hatten,
machten wir uns mit einem Abstecher zu einen beeindruckenden
Wasserfall auf den Rückweg zum Ankerplatz des Dorfes. Ua Pou ist ein
wunderschöner Ort.
Da
Schulferien und das Dorf im Festival-Modus waren, wurden die nächsten
Tage an Land damit verbracht, sich unter die Einheimischen zu
mischen, zu essen und zu trinken und Musik, Tanz und Liedern zu
hören. Es war das erste Mal, dass wir lokalen Kontakt hatten.
Einbezogen und Teil der Aktivitäten zu sein, haben wir sehr
genossen. Es war schön zu sehen, wie die Dorfbewohner zusammenkamen,
jung oder alt, männlich oder weiblich. Die Frauen tragen dort
traditionelle bunte Blumenkronen, die meisten Männer spielten
„Petanque“ und die Jugend hatte ihren Spaß im Wasser an der
Bootsrampe.
Nachts wurde
die Pier mit einem großen Scheinwerfer beleuchtet, der auch das
angrenzende Meerwasser erhellen. Die Beleuchtung zog verschiedene
Arten von Meereslebewesen an, die eine Fütterungsmöglichkeit für
Manta-Rochen boten. Es war faszinierend für uns, ihnen beim Fressen
zuzusehen, wie sie langsam im Kreis schwammen oder besser gesagt ihre
Loopings drehten.
Wir segelten die Westküste von Ua Pou
entlang und besuchten einige andere Ankerplätze, drehten um,
segelten zurück, um weiter östlich zum Hauptdorf Ua Pou, genannt
Hakahau zu gelangen. Wir hatten das Glück, in Ufernähe ankern zu
können, um vom Hauptpier etwas Schutz vor der Dünung zu erhalten.
Bei unserem ersten Besuch an Land gingen wir zur kleinen
Krankenstation, um uns nach der Möglichkeit einer Covid-Impfung zu
erkundigen. ... Kein Problem, willkommen, nächste Woche, ...
Die
Wartezeit wurde genutzt, um schöne Wanderungen zu unternehmen und
das anhaltende lokale Fest mit traditionellen Tanzvorführungen zu
genießen. Lebensmitteleinkauf und Wäsche waschen waren überfällige
Aufgaben auf unserer To-Do-Liste. Da sich eine ganze Menge
Schmutzwäsche, einschließlich Bettwäsche angesammelt hatte,
wollten wir uns mit einem Wäscheservice verwöhnen lassen. Als wir
die gewaschene, getrocknete und gefaltete Wäsche abholten, zuckten
wir beide bei der Rechnung von NZ $ 28 / 17 € zusammen und
beschlossen, die Wäsche an Bord öfter von Hand zu waschen.
Um einen besseren Segelwinkel für Hiva Oa
zu bekommen, entschieden wir uns zuerst nach Ua Huka zu segeln, das
35 sm nordöstlich von Ua Po liegt. Bei einem normalen SE-Passatwind
hatten wir berechnet, dass dies, da es kein „Hart am Wind“ Kurs
ist, bei einem sehr frühen Start an einem Tag bei Tageslicht zu
schaffen wäre. Aber wie so oft war der Wind nicht so stark wie
erwartet und kam eher aus E. Außerdem hatten wir die West setzende
Strömung völlig außer acht gelassen. Eine Ankunft bei Tageslicht
schien weniger wahrscheinlich und wir dachten darüber nach, den Kurs
zu ändern, um über Nacht direkt nach Hiva Oa zu segeln, wobei wir
dann Ua Huka komplett aus lassen würden. Das Licht verblasste
gerade, als wir die Baie de Vaipaee erreichten. Die Bucht hat eine
sehr schmale V-Form und hatte Richtfeuer, so wir versuchten unser
Glück. Wir liefen in völliger Dunkelheit mit Hilfe der
elektronischen Seekarten ein und benutzten einen Scheinwerfer, um
nach anderen Booten in unserer Nähe Ausschau zu halten und unsere
Position zu den, von Brandung dröhnenden Felsen an der Küste
abzuschätzen. Unnötig zu erwähnen, dass mir diese Situation große
Angst bereitet hat. Abgesehen von einigen lokalen Fischerbooten an
ihren Bojen war die Bucht leer und wir konnten sicher für die Nacht
ankern.
Der Landausflug am nächsten Tag begann mit einer
schwierigen Landung mit viel Wellengang an der Betonpier. Wir
wanderten eine Weile, fuhren ein Stück per Anhalter und landeten in
einem Arboretum, das Mangos verschiedener Sorten versuchsweise
züchteten. Wir bekamen eine Führung durch das Anwesen, die das
Geschenk einer großen Tüte mit Proben für unsere Weiterreise
beinhaltete. Ua Huka ist berühmt für sein Ziegenfleisch, da es
viele wilde Ziegen auf der Insel gibt. Ich hatte Lust auf ein
Ziegencurry aus Freilandhaltung, also machten wir uns daran, etwas zu
kaufen. Wir hielten in dem kleinen Laden in der Nähe unseres
Ankerplatzes an, in der Hoffnung, dort etwas kaufen zu können.
Leider war kein Ziegenfleisch in den Regalen. Es scheint, dass
ernsthafte Maßnahmen zur Kontrolle der Ziegenpopulation das
Fleischangebot eingeschränkt haben. Ich begann mit dem Ladenbesitzer
auf Französisch zu plaudern und wir sprach über Neuseeland, die All
Blacks und über sein Wakapapa (Familiengeschichte), zu dem auch das
Erbe von Pakeha NZ gehörte. Plötzlich schenkten sie uns eine ganze
gefrorene Ziegenkeule aus dem familieneigenen Gefrierschrank. Wir
waren sehr überrascht und überreichten ihm einen All Black Pin für
seinen Hut und ein kleines Kosmetikgeschenk für seine Frau.
Wir haben diesen Ausflug sehr
genossen, waren aber glücklich, zum Boot zurückzukehren. Als ich
mich in den steilen Hügeln dieser schmalen V-förmigen Bucht
umschaute, fühlte ich mich dort plötzlich nicht mehr wohl. Daher
entschieden wir uns, den Anker zu lichten und gleich zu einer
Nachtfahrt nach Hiva Oa aufzubrechen.
Wir segelten sehr hart am Wind und opferten
ein wenig Geschwindigkeit für die Distanz zum Wetter. Kurz nach
Einbruch der Dunkelheit hatte der Wind südwärts gedreht und wir
konnten unseren Kurs nicht mehr halten. Am frühen Morgen hatten wir
einen besseren Winkel, konnten den Kurs aber immer noch nicht direkt
anlegen. Vor dem Morgengrauen war einiges Reffen notwendig, um den
Böen gerecht zu werden, danach sank der Wind auf magere 5 kn. Am
späten Vormittag gingen wir auf der Nordseite von Hiva Oa vor Anker,
nachdem wir in 17Std. 70 sm hart am Wind gesegelt waren.
Auf der
Nordseite von Hiva Oa besuchten wir einige gut geschützte
Ankerplätze und hatten einige gute Wanderungen.
Auch eine
Rumpfreinigung stand auf der To-Do-Liste. Die Verschmutzung war nicht
so schlimm, hauptsächlich Schleim. Der Rumpf von Taiko unter der
Wasserlinie ist recht einfach zu reinigen. Wir verwenden
Glas-Hebe-Saugnäpfe, die eine enorme Hilfe sind und uns viel
Energieaufwand sparen. Wenn ich ihn etwa eine Armlänge unterhalb der
Wasserlinie platziere, knapp über dem Rumpfseitenteil, kann ich bis
zur Unterseite des Kiels langen. Außerdem kann ich meinen Auftrieb
nutzen, um mich an Ort und Stelle zu halten, indem ich meinen Körper
im rechten Winkel zwischen der flachen Unterseite des Dory-Rumpfs
(Taiko ist ein Flachboden Bau) und dem Kiel verkeile. Wenn Renate mir
hilft, sind wir in etwa einer Stunde fertig.
Nach dem schlechten
Ankererlebnis mit dem reiten auf der Dünung in Taioahe/Nuku Hiva
übersprangen wir Atuona, den Hauptort von Hiva Oa, der einen ebenso
schlechten oder schlechteren Ruf hat, und segelten direkt nach
Tahuata, der kleinen Insel im Südwesten von Hiva Oa.
Hier
kamen wir mit einigen Einheimischen in Kontakt, die wir zum ersten
Mal an Land der Baie Hanamoenoa, einer ruhigen unbewohnten Bucht mit
einem schönen Sandstrand, trafen. Wir baten sie um Erlaubnis,
herumlaufen zu dürfen. Sie begrüßten uns und luden uns ein,
Mangos, Limetten und Grapefruit zu pflücken. Die Einheimischen kamen
mit dem Boot vom Hauptort, um Limetten zu ernten, um sie nach Papeete
zu verschiffen. Am frühen Morgen hatten wir zwei Gewehrschüsse
gehört. Als wir am Strand ankamen, warteten zwei Ziegenkadaver auf
die Schlachtung. Die Männer häuteten und nahmen die Ziegen
geschickt aus, dann gaben uns eine ganze Hinterhand. Bevor sie
aufbrachen, besuchten sie Taiko am Anker, um mein selbstgebrautes
Bier zu probieren. Ich bin vorsichtig, Inselbewohnern Alkohol zu
geben. Nachdem sie jedoch einen Liter Bier zwischen ihnen und uns
geteilt hatten, lehnten sie mehr ab und sagten, es gebe noch Arbeit.
Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen.
Nachdem wir von unseren Gästen eine
Einladung zum Hauptort bekommen hatten, lichteten wir am nächsten
Tag den Anker und segelten mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6,9
kt die 3 sm in kürzester Zeit. Dort brach sich die Dünung an der
Küste und der Kai war von dem Versorgungsboot besetzt. Wir haben
unseren Besuch auf den nächsten Tag verschoben.
Als wir zum Kai
ruderten, war klar, dass eine sehr starke Welle die Landung schwierig
machen würde. Es wurde uns empfohlen, die Leiter am küstennahen
Ende des Kais zu benutzen, was ein kluger Rat zu sein schien. Das
Manövrieren unter Rudern in der Dünung und Brandung am Fuß der
Leiter verlief zunächst gut und wir schafften es, unseren Rucksack
und die Dinghyleine den Helfern am Kai zu übergeben. Während wir
weiter darum kämpften, die Leiter zu erklimmen, kam mir der Gedanke,
dass dies nicht gut enden könnte. Plötzlich, als ob der bloße
Gedanke sie herbeigerufen hätte, prallte eine größere Welle von
den angrenzenden Felsen ab und zwang uns, das Beiboot zu trimmen,
damit wir nicht überschwemmt wurden. Dies versetzte uns mit
Schräglage aus der Position zur ankommenden Dünung. Die nächste
Welle brach über die Steuerbordseite des Dinghys, überschwemmte die
Seite und kenterte uns. Es war eine dieser Fehlerkomödien, die in
Zeitlupe zu passieren scheinen, aber nicht verhindert werden können.
Renate lachte lauthals, während sie herumschwamm und verschiedene
Gegenstände rettete, die aus dem Beiboot verschüttet worden waren.
Inzwischen kletterte ich aus dem Wasser und hob das Beiboot so weit
ich konnte an seiner Leine an. Noch im Wasser drehte Renate das Heck
des Beibootes so, dass es mit der richtigen Seite nach oben schwamm
und sich nur noch sehr wenig Wasser darin befand. Ich glaube, wir
hatten Glück, dass wir weder verletzt wurden noch einen einzigen
Gegenstand verloren haben.
Am Ende mussten wir das
Beiboot aus dem Wasser heben, um es vor Schaden zu bewahren. Zum
Glück waren viele starke Polynesier am Pier, um uns zu helfen. Im
Haus unserer neuen Freunde erholten wir uns von unserem Abenteuer mit
einer Außendusche, um das Salz von Körper und Kleidung zu spülen,
einer warmen Mahlzeit und auch etwas Obst zum „mit nach Hause
nehmen“. Wir haben uns kurz in dem Ort umgesehen und in der
einzigen Bar am Platz ein Bier getrunken, um das Internet zu
nutzen.
Ich freute mich nicht auf die Rückfahrt zum Boot.
Tatsächlich war der Wellengang jetzt so stark, dass es nicht so
aussah, als könnten wir das Dinghy zu Wasser lassen, geschweige denn
einsteigen und los-rudern. Dieselben tapferen polynesischen Männer
standen bereit, um das Beiboot ins Wasser zu lassen. Während das
Dinghy nach danach wie ein Rodeo-Pferd bockte, kletterte Renate flink
an Bord, um im Heck Platz zu nehmen. Ihr Gewicht im Heck verstärkte
die Bewegung des Bugteils, wo ich zum Rudern sitze. Es erwies sich
als schwierig für mich, das Beiboot zu besteigen. Plötzlich fand
ich mich in den Armen eines Polynesiers wieder, der mich schlicht und
einfach ins Boot setzte. Ich wiege 82 kg voll bekleidet! Als ich
davon ruderte, dachte ich darüber nach, dass dies die Leute sind,
die man in einer solchen schwierigen Situation braucht.
Einen
Tag später trafen wir auf einem Katamaran ein holländisches
Ehepaar, das uns mitteilte, dass es weiter südlich ein sehr böses
Tiefdrucksystem gegeben habe, das riesige Dünungen nach
Französisch-Polynesien gebracht habe. Einige Atolle in den Tuamotus
berichteten von 8m-Wellen, die einige Motus vollständig
überspülten.
Der nächste Ankerplatz Baie Hapatoni war
noch von dieser Wetterlage betroffen und wir blieben einen Tag an
Bord. Wir lernten die Crew des holländischen Bootes „ZwerfCat“
Ilona, Frans und Ank (Frans’ Mutter) kennen, um gemeinsam zu essen,
das selbstgebraute Bier jedes Bootes zu probieren und Musik zu
spielen. Am Sonntag gesellte sich Renate mit der ZwerfCat-Crew zum
Gottesdienst. Da ich in katholischen Schulen gearbeitet habe, hatte
ich genug Kirche für zwei Leben und blieb so an Bord. Nach der
Kirche wurden sie zum Essen im Haus des örtlichen Schnitzers
eingeladen und kamen mit einem schönen Bündel Bananen zurück. Als
sich tags drauf die Wetterlage beruhigte, ruderten wir in den
kleinen, aber sehr geschützten Hafen dieses Dorfes, um den Schnitzer
noch einmal zu besuchen. Seine Arbeit war ausgezeichnet. Wir haben
einige seiner Kunstwerke gekauft.
Der
nächste Schritt unserer Reise war wieder eine Nachtfahrt, diesmal
nach Fatu Hiva, der südlichsten Insel der Marquesas-Gruppe. Als wir
am späten Nachmittag die Insel Tahuata verließen, kam der Wind aus
ESE und kam über die hohen Gipfel der Insel, um uns „schlechte
Luft“ (Windrichtung und Stärke lassen sich nicht vorbestimmten)
zu geben, die eine Handsteuerung erforderlich machte. Ein plötzlicher
tropischer Regenguss, typisch für die Marquesas, ließ Renate unter
Deck verschwinden. Renate bevorzugt „blaue“ Jobs gegenüber
„rosa“ Jobs. Daher muss ich schlussfolgern, dass die Ruderwache
bei strömendem Regen ein „rosa“ Job sein muss, denn sie geht bei
unangenehmem Wetter immer gerne nach unten. Zwei Stunden später war
Moni, unsere Windfahne, eingestellt und wir segelten glücklich mit
einem Riff in jedem Segel. Die Nacht verlief ereignislos, abgesehen
davon, dass unser wassergekühlter Kühl- und Gefrierschrank eine Art
Luftsperre oder eine Blockage entwickelte, die den Kompressor
funktionsunfähig machte. Dies ist ein „blauer“ Job, über den
ich gerne sage, dass Renate eine gute Routine entwickelt hat, um das
Problem zu lösen. Ich hasse das verdammte Ding und bevorzuge viel
rosafarbene Pflicht in der Kombüse! Im Morgengrauen war der
Ankerplatz bei Fatu Hiva in Sicht. Was für eine schöne
Überraschung, die Landschaft sah sehr vielversprechend aus. Ein
weiterer schwerer Regenguss begrüßte uns, als wir vor Anker gingen.
Nach einem herzhaften Frühstück kam die Sonne heraus und eröffnete
einen wunderschönen Blick auf die Hanavave-Bucht.
Der Ankerplatz in Hanavave gilt als der
meistfotografierte Ankerplatz in der Yachtpresse und jeder, der dort
war, wird sagen, dass dies aus gutem Grund so ist. Wir ruderten in
Richtung Ufer in einen schön geschützten kleinen Bootshafen, der
uns eine bequeme Beibootlandung ermöglichte. Renate erwähnte, dass
all diese einfachen Anlandungen vor 20 Jahren nicht existierten.
Uns
gefiel, was wir sahen, als wir durch das Dorf gingen und wir
beschlossen, mehr von der Insel als nur ihre Siedlungen zu sehen. Aus
diesem Grund haben wir mit einem der Einheimischen verhandelt uns mit
seinem „Tinnie“(Aluminumdinghy), die 3,5-sm-Strecke nach Omoa,
das südliche und einzige andere Dorf der Insel zu bringen, damit wir
entlang des Bergrückens der Insel zurückwandern konnten. Es war ein
ausgezeichneter Tag. Wir sind vier Stunden über die steilen Hügel
gelaufen, hatten eine hervorragende Aussicht und ein angenehmes
Workouts. Unser Ankerplatz sah von oben so hübsch aus und unser Boot
so winzig.
Da uns
Bewusst war, dass dies für eine Weile die letzte Insel sein würde,
auf der längere Wanderungen möglich waren, nutzten wir jede
Gelegenheit, um mehr von der Insel zu erkunden. Die üppige grüne
Vegetation hat uns fasziniert. Besonders gefallen hat Renate die
großen regenschirmartigen Blätter. Wir stapften durch
abenteuerliches Gelände zum Wasserfall, wo einige Stellen steil
genug waren, um Edelstahlkabel im neuseeländischen Stil zu
benötigen, um die Wanderer zu unterstützen.
Als sich der August dem Ende zuneigte, war
es an der Zeit, die Marquesas zu verlassen und nach Westen zu den
Tuamotus zu fahren. Wir wussten, dass die Tuamotus als Atolle karge
Böden und wenig Niederschlag haben und daher keine Obstbäume. Wir
haben uns mit so vielen Grapefruits und Limetten eingedeckt, wie wir
durch den Handel mit Angelausrüstung und alten Seilen bekommen
konnten. Zufrieden mit unserem Handel gingen wir zurück zum Boot, um
unseren letzten Sundowner an diesem besonderen Ankerplatz zu
genießen.
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