Die nächtliche Überfahrt der Sea of Cortez von Santa Rosalia nach Guaymas verlief ereignislos. Es war gutes Segeln. Nach 18 Stunden auf See gingen wir in der angenehmen kleinen äußeren Hafenbucht, die wir in letzter Zeit so oft benutzt haben, vor Anker und direkt ins Bett, um etwas Schlaf nachzuholen.
Am nächsten
Morgen fuhren wir nach Guaymas Marina Fonatur. Es fühlte sich fast
so an, als würden
wir
nach Hause zurückkehren. Wir haben gleich
versucht,
ein Auto über das Internet zu mieten. Dies erwies sich als
unmöglich, vor
allem, wenn
man kurzfristig ein Auto haben möchte.
Renate fand schließlich eine Telefonnummer für eine Autovermietung
in der Nähe und rief sie gemäß meines
Wunsches an.
„Ja, sie haben ein Auto zur Verfügung, aber ihr Büro würde um
1500 Uhr schließen.“ Unser Freund von der Lackeier-Crew, Pancho,
der gerade vorbeigekommen war, um Hallo zu sagen, meldete sich sofort
freiwillig, um uns zum Vermieter zu fahren. Wir kamen gerade
noch
kurz vor Schließung an. Wir mieteten
das Auto nur für
24 Stunden, in der Hoffnung, dass wir mit
viel Glück gerade
genug Zeit haben, um die Visum-Erneuerung
durchzuführen. Jetzt, im Besitz eines Autos, verbrachten wir den
Rest des Tages damit, durch die Stadt zu fahren, um unsere
Gasflaschen zu füllen und
um die
verschiedenen Supermärkten abzuklappern,
um
unsere Vorräte
aufzufüllen.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr füllten wir unseren
Picknickkorb und machten uns auf den Weg. Es war ein Sonntag und
immer noch dunkel, daher sehr wenig Verkehr. Renate fuhr und sie
folgte einem einheimischen
SUV, der zuvor
an uns vorbei raste.
Ihr kalkulierte
Überlegung war,
dass ein örtlicher Fahrer die Stellen
kennen würde, die die Polizei für die Verkehrskontrolle bevorzugte.
Es fühlte sich an, als wäre ich auf der deutschen Autobahn, obwohl
es mich
viel mehr ängstigte,
denn
auf der Autobahn gibt es
wenigsten kaum
Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die zweispurige Straße zur Grenze ist
gut geteert
und in der Regel ordentlich
vom Gegenverkehr getrennt.
Die Erneuerung des Visums in Nogales
verlief erwartungsgemäß reibungslos. Es
kostete uns neun Stunden Autofahrt und fünf Minuten für das
Ausfüllen, Bezahlen und Stempeln der
Formulare
an der Einwanderungsstelle. Ein großer CO2-Hinterlassenschaft
für eine kleine Aufgabe, bei der niemand tatsächlich überprüfte
oder sich darum kümmert,
ob wir das Land wirklich
verlassen
hatten oder nicht. Ich nehme an, es ist eine Form der
Einnahmequelle.
Es widerspricht der Logik, warum dies nicht in einer
Einwanderungsbehörde in der Nähe des jeweiligen Standorts möglich
ist.
Nachdem wir an diesem Abend zum Abschied ein
letztes
Mal
mit
Pancho und seiner Familie zu Abend gegessen hatten, planten wir, am
nächsten Tag die Marina zu
verlassen
und
Ankerplätze weiter südlich auf der Halbinsel California
anzulaufen
aber
nicht
ohne einen
letzten Zwischenstopp in unserer kleinen Lieblingsbucht
einzulegen.
Diesmal war die Überfahrt viel einfacher. Wir
strebten einen Ankerplatz weiter südlich an, um die Flotte, die wir
in Santa Rosalia zurückgelassen hatten, einzuholen. Der Winkel zum
Wind war so viel besser und wir hatten eine schöne nächtliche
Überfahrt
nach San Juanico.
Als wir am Morgen dort ankamen, waren wir das erste und einzige Boot dort und konnten uns den schönsten Platz zwischen zwei Riffen auswählen, der uns den besten Wellenschutz im Ankerplatz bietet würde. Am Nachmittag traf der Rest unserer kleinen Flotten aus vier Booten ein: Susimi, Milou und schließlich Maraki. An diesem sehr angenehmen Ankerplatz hatten wir letzten Juni so viel Spaß, als wir Renates Geburtstag feierten.
Am nächsten Tag wurde das neue Stand-Up-Paddle-Board, Renates Weihnachtsgeschenk für sich, zum ersten Mal aufgeblasen. Unsere ersten vorsichtigen Versuche, es zu meistern, waren etwas komisch, aber es dauerte nicht lange, bis wir anfingen, es zu genießen. Wir können sogar, unter ruhigen Bedingungen, zusammen auf dem Bord paddeln. Aus Sicherheitsgründen wollte ich wissen, ob es möglich ist, nach einem versehentlichen herunterfallen wieder aufs Bord zu klettern. Nach dem Motto: was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, sprang ich ins eiskalte Salzwasser ging. Überraschenderweise stellte ich fest, dass das rauf klettern von der Seite einfacher war, als die übliche Methode, den man für gekentertes Kajak anwenden würde.
Die Petroglyphen, die wir sahen, waren
Zeichnungen auf umgestürzten Felsen, die einst Teil einer jetzt abgesenkten Höhle zu sein schienen. Sie waren nicht sehr spektakulär und niemand weiß wirklich, wer sie gemalt hat oder wie alt sie sind. Aber es war ein schöner schattiger Ort, an dem sich die Maultiere ausruhen und ihre Reiter das mitgebrachte Mittagessen genießen konnten. Es war ein angenehmer Tag, aber ich würde das Maultierreiten nicht empfehlen. Dies Tier war der unwilligste Einhufer, den ich jemals geritten bin.
Die
Milou-Crew wollte einen neuen Bimini über ihrem Cockpit, weil das
vorhandene abgenutzt und unförmig aussah. Nachdem sie unsere
Segeltuch-Arbeit
in Santa Rosalia gesehen hatten, fragten sie Renate, ob sie bereit
und in der Lage sei, ein neues
für sie zu Nähen.
Den
Stoff
hatten sie
bereits an Bord. Renate sah sich die vorhandene Konfiguration genau
an und schlug vor, den Rahmen um 180 Grad zu drehen. Diese Änderung
allein machte einen großen Unterschied im Aussehen des Biminis,
da der
Stoff
besser auf den Rahmen passte. Besser, aber nicht gut. Also machten
sich Renate und Nicole nun
daran,
eine Vorlage für ein neues
zu erstellen. Dies war Renates erster Versuch, ein
Bimini
herzustellen. Deshalb
war sie von der Herausforderung ein wenig nervös,
insbesondere bei den Ausschnitten und Reißverschlüssen für die
beiden Backstagen.
Sie und Nicole mussten einen Ort finden, der relativ flach und
windgeschützt war, um das Material zuzuschneiden.
Der
einzige Platz war das Haus
auf dem Hügel. Der amerikanische Hausbesitzer
war sehr zuvorkommend und erlaubte den beiden Damen, auf seiner
Veranda zu arbeiten. Außerdem
gab er ihnen
einen Rundgang durch sein wunderschönes Zuhause.
Der
eigentliche Nähvorgang musste warten, denn es war Zeit für
einen Tapetenwechsel
und
unsere kleine Flotte segelte
weiter
nach
Süden.
Am frühen Morgen schauten wir aus dem Cockpit, um festzustellen, dass Susimi und Milou bereits Anker auf gegangen waren. Maraki hatte ihr Großsegel gesetzt, war aber immer noch vor Anker. Es gab so gut wie gar keinen Wind, also frühstückten wir, bevor wir uns auf den Weg zu dem 20NM entfernten Ankerplatz von Isla Coronados machten. Wie so oft, hissten wir unsere Segel und segelten vom Haken, ohne den Motor zu benutzen. Als wir langsam davon segelten, bemerkten wir, dass Maraki, immer noch mit dem Groß oben, regungslos vor Anker blieb. Per UKW fragten wir, ob sie Probleme haben. Sie hatten eine Lufteinschluss in der Kraftstoffleitung und mussten sie erst entlüften, um ihren Motor zu starten. Sie sagten, sie hätten es unter Kontrolle und würden uns bald folgen. Es dauerte nicht lange, bis Maraki an uns vorbei motorte, während wir langsam weiter aus der Bucht segelten. Der Wind auf unserem Backbordseite nahm zu und als unsere Geschwindigkeit auf über 6 Knoten anstieg, wendeten wir auf die Steuerbordseite mit direkten Kurs nach Süden. Es war ein schneller angenehmer Trip entlang der Küste mit zwei gerefften Paneelen im Großsegel. Kurz bevor wir uns dem Ankerplatz näherten holten wir unter diesen Bedingungen, mit dem starken Wind von 20-25 Knoten, Maraki schließlich ein. In meinen Augen war das etwas bedenklich dass Maraki fast die ganze Strecke, am Windschatten (das Groß ist auf der gleichen Seite, von der der Wind kommt) segelte. Es schien, dass sie, verständlicherweise, zögerten, unter den vorherrschenden Bedingungen zu halsen. Als sie schließlich halsten, gab es unglücklicher Weise einige Schäden an der Großsegelmastschiene. Segeln bedeutet oft, ein Boot an abgelegenen Orten zu reparieren. John von Maraki machte einige gute Fotos von Taiko, von der Ankunft von Isla Coronados unter den schwierigen Bedingungen.
Wir blieben
einige Tage auf der Isla Coronados und waren froh, in einem vor Wind
und Wellen geschützten Ankerplatz zu sein. Von
hier
konnten wir verfolgen,
wie, zu beiden Seiten der Insel, das
stürmische
Wetter
eine
raue
See
erzeugte. Ein starker kalter Wind wehte über das Deck, so dass wir
uns
hauptsächlich
unter Deck aufhielten,
um warm zu bleiben.
Trotz den
unschönen
Bedingungen gelang unserer Gruppe ein belebender
Spaziergang auf der Insel. Renate fing an, Teile des Bimini für
Milou zusammenzunähen. Beim ersten Anzeichen von ruhigerem
Wetter segelten
wir zu einem Einkaufstrip nach
Loreto für
ein
paar Stunden
und
setzten dann
unsere
Reise nach Süden weiter fort.
Nach dem
die Lebensmittel
in Loreto aufgestockt
wurden,
wurde in Puerto Escondido ein Zwischenstopp eingelegt, wo wir vor
diesem unglaublich teuren Yachthafen ankerten. Ich bin
die Wäsche waschen, während Renate an Milous Bimini gearbeitet hat.
Während
die
Waschmaschine
lief,
nutzte ich das WLAN des Yachthafens, um eine große Anzahl von
Musikanleitungen
von www.madolessons.com herunterzuladen. Als
ich anschließend für den Wäscheservice
bezahlte, waren
die
Mitarbeiter der
Marina
nicht glücklich,
dass Taiko vor Anker lag und nicht in ihrem
überteuerten
Yachthafen.
Mein
Geld nahmen sie trotzdem
und ich konnte das
Waschen in Ruhe abschließen.
Es ist schwer zu verstehen, warum sie die Benutzung
der Wäscherei
missbilligen, wenn man
noch
einen höheren Preis zahlen muss,
als bei einem
Wäschereiservice
in der Stadt.
Mir sehr
wenig
Wind am
frühe Morgen mit spiegelglattem See,
gefolgt von stetig zunehmenden Winden
tagsüber,
die
bis
in den späten Nachmittag bliesen,
gefolgt von ruhigen
Abenden und Nächten, gaben uns eine entspannte Reise nach Süden.
Unterwegs machten wir mehrere Zwischenstopps und erreichten einen
anderen
unserer
Lieblingsankerplätze, den von Agua Verde.
Hier brauchte Renate
noch
mehrere Tage, um dieses
große Bimini für Milou fertig zu stellen. Es machte mir nichts aus,
dass sie so beschäftigt war, somit
konnte
ich die Zeit nutzte, um ein geliehenes Buch über die amerikanische
Geschichte zu lesen, das ich
schnellstens
zurückgeben sollte.
Außerdem
begann ich
auf der Mandoline,
die Melodie Cooley's
Reel
zu lernen, die
ich immer noch
nicht
komplett beherrsche.
Irgendwie haben wir immer noch Zeit gefunden, ein bisschen zu wandern und einmal in der Strandrestaurant-Genossenschaft zu essen. Das Restaurant wird am besten als rudimentär beschrieben, aber der Service wurde fröhlich von hart arbeitenden und findigen Mexikanern ausgeführt, das Essen war köstlich. Ich bin immer froh, ein wenig Geld in einem abgelegenen Dorf auszugeben, in der solche Ausgaben von Yachties der lokalen Wirtschaft einen kleinen (bitter gebrauchten) Schub verleihen. Wir wurden hier begrüßt, was einen echten Kontrast zu der im vorherigen Absatz erwähnten geizigen Haltung der kommerziellen Marina darstellt.
Nach einer Woche hier fühlten sich die Kapitäne der kleinen Flotte wieder unruhig und es war Zeit weiterzuziehen. In entspanntem Tempo brauchten wir mehrere Tage mit Zwischenstopps, um auf der Isla San Fransico anzukommen. Dies war unser letztes Highlight vor La Paz, unserem Ziel. Als wir Milous Bimini fertiggestellt hatten, fanden wir endlich Zeit, ein paar unserer Bootsarbeiten zu erledigen. Während wir nach Süden segelten, kümmerte ich mich um Taikos Segelstellungen und hielt Wache. Renate reinigte gründlich den Kühlschrank, verstaute einige Gegenstände wieder unter Deck und backte Brot. Ich muss zugeben, dass ich Renates frisch gebackenes deutsches Brot mit Begeisterung konsumiere.
Segeln, um auf der Isla San Francisco vor Anker zu gehen. Foto: John von Maraki
Die Isla
San Francisco ist ein fantastischer Ort zum Wandern. Die
Hohe
des
Gipfels
bietet einen herrlichen Panoramablick auf die
umliegende See
und die Inseln. Wir,
als
Gruppe, machte mehrere Wanderungen. Vom nördlichen Gipfel der Insel
war es, an einem sehr windigen Tag, interessant, die Untiefen,
die
Gezeitenströme und die topografischen Auswirkungen des Landes auf
den Wind zu beobachten. Wir waren alle froh, in einem geschützten
Ankerplatz mit
den Booten zu
sein.
Gipfelblick auf die Cays von Isla San Jose
In dem Wissen, dass wir bald in La Paz ankommen würden, konzentrierte sich die Besatzung jedes Bootes auf ihre Aufgabenliste. Als Landeshauptstadt und größte Stadt der Baja California Sur bietet La Paz der Seglergemeinschaft ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Während wir begierig waren, unsere Angelegenheiten zu tätigen, wie uns um unsere Online-Finanzangelegenheiten zu kümmern oder jegliche Art von Nachschub zu besorgen, hatten wir gemischte Gefühle, uns in Zeiten der grassierenden Covid-Infektion wieder mit der allgemeinen Bevölkerung zu vermischen.
Panorama San Francisco
Auf dem Weg nach La Paz erhielten wir von unseren Freunden Julian und Colin von Boundless einen Anruf über UKW. Wir haben sie letztes Jahr in Bahia de Los Angeles getroffen. Sie sahen uns an ihrem Ankerplatz vorbei segeln und auf Grund unserer eindeutigen Segel waren sie ohne Zweifel, dass wir es waren. Wir arrangierten einen gemeinsamen Ankerplatz für diese Nacht und hatten ein sehr warmherziges Wiedersehen und ein schönes Abendessen zusammen. Am nächsten Morgen hob Boundless den Anker, um zum mexikanischen Festland zu segeln, während wir in entgegengesetzter Richtung direkt nach La Paz motorten.
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