In unserem ersten Beitrag haben wir
erwähnt, dass wir Richard und Connie, die Vorbesitzer des Bootes, in Frankfurt
getroffen haben. Das war, als würde man die ersten Teile eines Puzzles
zusammensetzen. Während Renate einige Zeit mit ihrer Familie in Frankfurt
verbrachte, hatte Martin viel Zeit, sich um z.B. die Reisevorschriften für die
USA und Mexiko, sowie die Registrierungs- und Dokumentationsanforderungen für
das Boot zu recherchieren, dazu zählte auch die MMSI-Nummer und die
EPIRB-Registrierung. Er gibt auch zu, viel auf seiner neuen Mandoline gespielt
zu haben. Er las über den Bootsbesitz und die Nutzungsbestimmungen in Mexiko,
organisierte unsere mexikanischen Visa, wog unser Gepäck mehrmals und
recherchierte, wie wir unseren Anschlussflug in Mexiko, Tijuana, von San Diego
aus erreichen konnten.
Mit allen möglichen Papieren und möglicherweise erforderlichen Kopien starteten wir am 23. September 2019 unseren Flug. Dies war der Tag, an dem Thomas Cook Airlines in Konkurs ging. Wir sind mit Condor geflogen, der Tochtergesellschaft, die noch starten durfte. Das Einchecken und die Sicherheitskontrollen waren einfach, wir brauchten nur viel Geduld, während wir in den Warteschlangen warteten. Das ist nicht Martins starke Seite. Als es ums Borden ging, wollte die Fluggesellschaft uns nicht einsteigen lassen, da wir keine Rückflugtickets hatten. Letztendlich konnten wir sie davon überzeugen, dass wir mit einer privaten Yacht auf dem Heimweg nach Neuseeland waren. Wir haben nicht versucht, sie hinsichtlich ihrer Größe aufzuklären. Der Business Class Flug war angenehm und komfortabel. Es gab keine Schwierigkeiten mit der Einwanderung in die Vereinigten Staaten beim Zwischenstopp in Portland.
Die Schwierigkeiten begannen in San Diego. Wir planten die Nutzung der Fußgängerbrücke "Cross Border Express", die die Flughäfen von Tijuana und San Diego miteinander verbindet. Wir sind von völlig falschen Vorstellungen ausgegangen, die beiden Flughäfen sind 21 Meilen voneinander entfernt. Wir kamen erst spät in der Nacht an und stellten fest, dass der Shuttlebus nach 21 Uhr nicht mehr fährt. Am Flughafen am Informationsschalter teilte man uns mit, dass auch Busse und Bahne um diese Urzeit unmöglich wären. Es schien, dass die einzige Alternative ein US-Taxi für 120 US-Dollar war. Unser Dilemma wurde von einer Ukrainerin gehört, die am Informationsschalter wartete. Sie bot an, ihren mexikanischen Fahrer zu fragen, ob er Platz für uns habe. Nachdem der Fahrer uns gesehen hatte, erklärte er sich bereit, uns für 80 US-Dollar über die Grenze zum Flughafen zu fahren. Dies war ein sehr freundliches Angebot. Es gab absolut keine Pass- oder Zollkontrollen, als wir über die Grenze gefahren wurden. Der Fahrer fragte uns, wann unser Flugzeug abfliegen würde und nachdem wir ihm mitgeteilt hatten, dass es nicht vor 9 Uhr am nächsten Tag sei, bot er an, uns in einem Hotel in der Nähe des Flughafens abzusetzen. So konnten wir 6 Stunden schlafen, am nächsten Morgen duschen und dann mit dem Hotel-Shuttle zum Flughafen fahren.
Gegen Mittag landeten wir auf dem internationalen Flughafen von Loreto, Baja California Sur. Passagiere müssen hier immer zum Terminal laufen. Die Gepäckausgabehalle war mit einer Gepäckablage und 3 Stühlen ausgestattet. Es gab keine Kontrollen oder irgendetwas anderes. Wir mieteten ein Auto und fuhren 25 km zur Marina in Puerto Escondido. Wir haben die Hitze intensiv gespürt.
Was hielten wir vom Boot? Findet das im nächsten Beitrag heraus.